Ewer „Peter Maria“ vor der Insel Kekenis, Dänemark
An dem Tag seines Untergangs war der Ewer „Peter Maria“ 39 Jahre alt. Für einen hölzernen Lastensegler ist es ein ziemlich hohes Alter, wenn man bedenkt, wie lange sein Rumpf den Stürmen und dem Seegang trotzen musste. Früher oder später ist sein aus Eichenholz gefertigter Rumpf weichgeklopft und gibt nach.
„Peter Maria“ war ein im Jahr 1889 gebauter und ca. 15 bis 20 Meter langer Ewer (nach anderen Angaben – Galeasse) aus Egernsund mit einer Tonnage von 38 Bruttoregistertonnen. Bei ihrer letzten Reise im Januar 1928 fuhr sie mit einer 70 Tonnen von Ziegelsteinen von Egernsund an der Flensburger Förde nach Rødby auf der Insel Lolland, als sie vom Schlechtwetter überrascht wurde. Zuvor hatte sie an einem wettergeschützten Ankerplatz vor Høruphav übernachtet und lief am Morgen bei nachlassendem Ost-Nord-Ostwind aus. Kurz nach dem Ablegen frischte der Wind auf, und setzte das Schiff gegen den Nachmittag einem immer stärker werdendem Seegang aus. Zu diesem Zeitpunkt hat „Peter Maria“ die Flensburger Förde fast verlassen, als der Kapitän eine spürbare Schlagseite feststellte. Prompt zeigte sich, dass im Laderaum und in den Bilgen gut 30 cm Wasser stand. Sofort wurde das Schiff umgedreht und nahm den Kurs auf die Insel Kekenes, während die zweiköpfige Besatzung es mit einer Pumpe versuchte, das Leckwasser zu lenzen. Leider missglückte die Schiffssicherung und schon anderthalb Stunden später mussten die Seeleute den sinkenden Frachter mit einem Rettungsboot verlassen. Nur fünf Minuten später ging „Peter Maria“ unter, während die Besatzung von einem Fischerboot aufgenommen wurde.
Heute liegt das Wrack auf ebenem Kiel und aufrecht auf einem schlammigen Grund in einer Tiefe von 28 Metern. Wie so oft in der Flensburger Förde, ist bei Tauchgängen zumindest im Sommer eine sehr schlechte Sicht zu erwarten. In der Vergangenheit wurde das Wrack ausgesaugt, verlor danach unterm Sedimentdruck seine Rumpfstabilität und brach zusammen. Trotzdem lassen sich seine Grundstruktur mit zwei Laderäumen, Niedergang, Vorsteven und mindestens einem Maststumpf erkennen. Noch immer liegen die meisten Ziegelsteine, so wie sie in Reih‘ und Glied beladen wurden. Das Hinterschiff scheint weitgehend im Schlick versunken zu sein.
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