Eigentlich ist Norwegen unter Wracktauchern vor allem für zahlreiche große und imposante Wracks bekannt. Normalerweise denkt man da sofort beispielsweise an D/S "Frankenwald", M/S "Seattle" oder an die Wracks um Narvik herum. Das heißt aber nicht, dass man hier keinen Spaß mit kleinen "Nussschalen" haben kann. Vor allem, wenn man bedenkt, dass praktisch jeder Tauchgang in Norwegen gleichzeitig auch noch ein Naturtauchgang ist.
Das hölzerne Motorboot "Helene" liegt in einer kleinen Bucht namens Djupa Vika nahe der Stadt Flekkefjord in Südwestnorwegen. Das Wrack ist lediglich etwa 6 m lang und mit 12 m Grundtiefe sehr anfängerfreundlich. Die Bucht selbst ähnelt eher einer Müllhalde. Neben dem Wrack selbst findet man hier Kinder-Dreiräder, Rasenmäher, Außenborder, Teile von anderen Wracks und den sonstigen Zivilisationsmüll. Die dicken Findlinge im Heck des Bootes lasen darauf schließen, dass auch "Helene" absichtlich ihren letzten Stellplatz hier fand. Wer weiß, vielleicht war sie Opfer eines Versicherungsbetrugs geworden?
Unmittelbar daneben wurde eine große Bohrplattform verankert, die im konservierten Zustand seit vielen Jahren auf höhere Ölpreise und demnach auf ihren nächsten Einsatzort wartet. Die Gesamtkulisse ist ziemlich beeindruckend, unabhängig davon, ob man eher ein Auge für die Natur oder für große meerestechnische Bauwerke hat.
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