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KüMo MV „Lina Star“ vor Neapolis Voion, Griechenland

Die Ursache für den Untergang des syrischen Frachtschiffs ist bis heute ungeklärt und die schweren Schäden an einem sonst ziemlich intakten Wrack sind nicht das, wonach es ausschaut.


Das ursprünglich 57 Meter lange und etwa 9 Meter breite Küstenmotorschiff lief im Jahr 1966 bei der Werft „De Groot & V. Vliet“ im niederländischen Slikkerveer nahe Rotterdam vom Stapel und trug den Namen „Hega Priva“.  Sie war eins von sechs Schwesterschiffen in der Halbdecker-Bauweise und fuhr zuerst unter dänischer Flagge. Später wurde sie um eine 8 Meter lange Sektion verlängert, wodurch sich ihre Tragfähigkeit um etwa 50% auf über 600 BRT erhöhte. Mit dem 800 P.S. starken Schiffsmotor erreichte sie eine Höchstfahrt von 11 Knoten. Bis 1996 folgten etliche Eigner-, Flaggen- und Namenwechsel, bis das Schiff abschließend an die syrische Reederei „Dima Maritime Co.“ verkauft und auf den Namen „Lina Star“ umgetauft wurde. Im Februar 2000 war sie auf dem weg vom ukrainischen Sewastopol nach Algerien mit den Laderäumen voll mit vermutlich Natriumbikarbonat in großen Plastiksäcken. Ganz klar ist die Ladungsart nicht, da der englische oder niederländische Begriff „Soda“ im deutschen verschiedenen chemischen Substanzen oder Mineralien zugeordnet werden kann. Auf dem Weg machte der Frachter einen Halt in Griechenland und lag vor Anker vor der südlakonischen Stadt Neapolis Voion, als unter ungeklärten Umständen ihr Maschinenraum flutete und das Schiff an Ort und Stelle unterging. Die Besatzung konnte gerettet werden.


Beim Tauchgang stellt man schnell fest, dass unabhängig davon, was mit dem Schiff geschah, es mussten enorme Kräfte gewirkt haben, die den Rumpf und die Aufbauten an diversen stellen verbogen und aufgerissen haben. Jedoch passt das Schadensbild weder zu einer Kollision mit einem anderen Schiff, noch konnten die Fischernetze, mit denen das Wrack reichlich bedeckt ist, solche Schäden anrichten. Was man dabei aber beachten muss, ist dass die Wrackstelle inmitten eines Ankergebiets für riesige Stückgutfrachter und sonstige große Schiffe liegt. So könnte man die meisten Beschädigungen damit erklären, dass „Lina Star“ immer wieder von bis zu 10 Tonnen schweren Ankern getroffen wurde, die beim Lichten zusätzlich teile des Wracks ausgerissen haben. Lediglich die massive Beule im hinteren Schanzkleid und Achterpiek des Schiffs ist zu groß, um selbst von so einem Ankertreffer zu stammen. Hier muss man erwähnen, dass die gesamte Schiffsladung im hinteren Laderaum gehäuft ist, was dafürspricht, dass das KüMo mit Heck voraus unterging. Dies würde auch zur Behauptung passen, dass es eine Flutung im Maschinenraum gegeben haben soll. Der Aufprall in 52 Metern Tiefe hinterließ so seine Spuren.


Quellen: Holger Buss - Dive 3D

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