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Zerstörer HMCS „Annapolis“ vor West-Vancouver

Bei der nordamerikanischen Tauchgemeinschaft gilt das Seegebiet vor Vancouver an sich bereits als ein „must have“-Tauchziel, ähnlich wie Südnorwegen bei uns. Seit 2015 liegt dort auch noch ein wunderbares Kriegsschiffwrack als künstlicher Riff und zusätzliches Tauchermagnet.


Die beiden in Halifax gebauten kanadischen Geleitzerstörer der überschaubaren „Annapolis“-Klasse (DDH 265 und 266) waren auf Jagd von sowjetischen Ubooten spezialisierte Schiffe, die ihren Dienst zwischen 1964 und 1998 absolvierten. Diese Zeit verbrachten sie hauptsächlich mit diversen Seeübungen oder repräsentativen Aufgaben. Technisch basierten sie zusammen mit der vorangehenden „St. Laurent“-Klasse auf einem britischen Fregattenentwurf aus den 1950-ern Jahren. Sie hatten eine Länge über Alles von 112 Metern bei einer Verdrängung von ca. 2400 Tonnen. Nach ihrer Außerdienststellung wurden beide Schiffe für eine Versenkung als künstliche Riffe gekauft, aufwendig bereinigt und mit einer riesigen Anzahl von Zusatzöffnungen versehen, um das Sporttauchen hier möglichst gefahrlos zu gestalten. Die nach dem Fluss in Nova Scotia genannte „Annapolis“ landete anschließend im Naturschutzpark Halkett Bay im Howe Sound nahe Vancouver, während ihre Schwester „Nipigon“ in der Nähe von Quebec am Meeresgrund untergebracht wurde. Somit bieten sie eine seltene Gelegenheit, eine militärische Schiffsklasse aus der Zeit nach den Weltkriegen unter Wasser zu bewundern, auch wenn in einem etwas zu „sterilem“ Zustand. Sämtliche Bewaffnung, Masten oder jegliche sonstige Ausrüstung, die als umweltschädlich oder als Gefährdung des Seeverkehrs erachtet werden könnten, mussten vor der Versenkung abmontiert werden. Selbst das ging leider nicht ohne einen jahrelangen Rechtsschreit mit Umweltschützern, dessen Beilegung sieben Jahre in Anspruch nahm. Dafür endete das Vorhaben nach einer spektakulären Synchronsprengung mit einem rundum gefilmten Untergang exakt nach dem Plan.

Die Grundtiefe am Wrack der „Annapolis“ beträgt Nitrox-freundliche 32 m, während die Schornsteine bis in eine Tiefe von 10,5 m hochragen. Der Abstieg erfolgt an einer der drei festen Shot-Lines, wobei die Bug- und Heck-Leinen jeweils über einen Deko-Käfig verfügen. Nach nur wenigen Jahren im Wasser ist das Wrack noch relativ wenig verändert. Selbst der Anstrich ist praktisch durchgehend erhalten. Im Schiffsinneren findet man keine Ecke, wo man mehr, als 15 Meter durchtauchen muss, ohne irgendwo Licht im Ausgang zu sehen. Der hin und wieder vorhandene Bewuchs aus Seenelken oder herumliegende Seegurken und Seesterne sind selbst im Vergleich mit den norwegischen Verhältnissen gigantisch. Überhaupt erinnern die Tauchbedingungen und die Natur über und unter Wasser vor Vancouver sehr an Südnorwegen. Hin und wieder schwimmt ein neugieriger Rotbarsch oder andere ähnlich große Fischart, für die es aber in unserer Sprache keinen Namen gibt, vorbei. Je nach der Planung, kann es sich sehr lohnen einen Naturtauchgang an einer der benachbarten Steilwände zu machen.


Quellen: Wikipedia

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