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Amerikanisches Spezialflugzeug RU-21A vor Anavyssos, Griechenland

U-21 war eine Militärversion der Beechcraft „King Air“, die mit über 3100 Einheiten von 1963 bis 2021 das meistgebaute zivile Turboprop-Flugzeug ist. Im Dienst der US-Militärs übernahm der zweimotorige Achtsitzer Funktionen zur Beförderung von hochrangigen Offizieren und von anderen VIPs, medizinische Evakuierung und Frachttransport. In der Spezialversion RU-21A wurden Aufgaben der elektronischen Kampfführung, Aufklärung und Funkkommunikation bedient.



Die Passagiere einer griechischen Fähre haben wohl nicht schlecht gestaunt als sie im Juli 1985 Augenzeugen einer Flugzeug-Notwasserung ca. 11 Seemeilen von der Stadt Anavyssos in Attika wurden. Die bis dahin 18 Jahre alte RU-21A UTE der US Army mit der Kennung 67-18112 war mit drei weiteren Militärmaschinen vom italienischen Aviano nach Griechenland unterwegs, als sie kurz vor dem Flughafen von Athen einen mechanischen Defekt erlitten hat. Nach weiteren Angaben war der Verband in Deutschland gestartet und hatte Israel als Endstation mit Zwischenlandungen in Italien und Griechenland anvisiert. Die dreiköpfige Besatzung bestehend aus dem Piloten, Co-Piloten und Funker wurde in wenigen Minuten von der Fährbesatzung gerettet und anschließend in die amerikanische Botschaft gebracht. Die Maschine sank kurze Zeit darauf. In den nachkommenden Jahren verfing sie sich vermutlich in den Schleppnetzen eines Fischerbootes, das sie bis zu ihrem heutigen Standort vor dem Städtchen Palaia Fokaia geschleift hatte. Diese Aktion erklärt auch die starke Zerstörung des Wracks. Auf den Fotos der Rettungsaktion erkennt man, dass das Flugzeug weitgehend intakt auf dem Meer landete. Heute liegt die Beechcarft auf dem Kopf in 6 Metern Tiefe nur 100 Meter vor einer Sliprampe entfernt und stellt daher ein beliebtes Ziel für Sporttaucher dar. Das Heck, Teile der Triebwerkgondeln und der Tragflächen fehlen. Viele Einzelteile, wie z.B. Fragmente des Leitwerks und des Höhenruders, Funkgerät und Stromerzeuger sind in einem Umkreis von ca. 50 Metern verstreut, sodass man den sonst sehr kurzen Tauchgang (ursprünglich war das Flugzeug nur 12 m lang mit einer Spannweite von 13,5 m) um eine spannende „Schnitzeljagd“ erweitern kann.




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