Flugboot Dornier Do-26A "Seeadler" im Rombaksfjord, Norwegen
Nicht weit vom norwegischen Wrack-Eldorado Narvik entfernt liegt im Rombaksfjord ein weiteres geschichtsträchtiges Wrack. Dabei handelt es sich um das Flugboot vom Typ Dornier Do-26A V1 "Seeadler" (Flugmuster P5+AH), das in Augen vieler Luftfahrtliebhaber als eines der schönsten seiner Art gilt. Nur sechs Maschinen dieses Typs wurden seit 1938 gebaut, wobei die ersten drei für den transatlantischen Postdienst der Lufthansa gedacht waren, bevor sie von der Luftwaffe zur Unterstützung der deutschen Invasion in Norwegen beschlagnahmt wurden. Dort wurden sie bei der sogenannten Transozean-Staffel zu Transportzwecken und zur Seeaufklärung verwendet.
Im Mai 1940 wurden zwei der Maschinen, die "Seeadler" und "Seemöwe", kurz nach ihrer Landung nahe Sildvik von britischen "Hurricane"-Jagdflugzeugen der 46. RAF-Squadron versenkt. Während die "Seemöwe" gehoben wurde, liegt die "Seeadler" noch immer in 15 bis 26 Meter Tiefe in vergleichsweise gutem Zustand. Beide Tragflächen sind beim Untergang abgebrochen und liegen kopfüber, sodass man deutlich die ausgefahrenen Schwimmer sehen kann. Die Zerstörungen im mittleren Rumpfbereich erlauben einen guten Einblick ins Innere inklusive des Cockpits. Dort sieht man Strukturelemente, Kabelbäume und sogar einen Bordtresor. Einer der vier Propeller blieb am Wrack erhalten, und durch die durchkorrodierten Teile der Motorgondeln erkennt man diverse Motorkomponenten. Vor dem Bug liegen Überreste eines der Bordgeschütze. Die Wrackteile sind in einem Quadrat von circa 25 × 30 Meter verteilt. Weiter unten am Hang findet man zusätzlich einige Teile der Verglasung. Die Wrackstelle ist nicht markiert und ist am besten von einem Boot aus erreichbar.
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