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Wracks am Puttgarden-Riff

Der "Eichensegler"

Länge über Alles - ca. 25 m

Grundtiefe - 5 m

Der Puttgarden-Riff nördlich von Fehmarn ist ein besonderer Ort. Die schneeweißen Sandbänke werden ständig von Strömungen und Seegang neu geformt. Wo 20 Jahre lang eine sichere Schiffspassage möglich war, kann plötzlich innerhalb von wenigen Monaten eine gefährliche Untiefe entstehen. In der Zeit vor den modernen hydrographischen Diensten und vor den ausgeklügelten Navigationsmethoden sind diese tückischen Gewässer vielen Schiffen zum Verhängnis geworden. Auch erfahrene Skipper haben sich hier regelmäßig verschätzt. Lief das Schiff im Sturm auf Grund, wurde es im Seegang ständig gegen den Sandboden geworfen und schlug irgendwann leck. So kommt es, dass in einem sehr kleinen Seegebiet mindestens ein Dutzend bekannte Wracks, teilweise im Abstand von wenigen Hundert Metern voneinander liegen und noch mehr vermutet werden. Alle Wracks ruhen in einer Tiefe zwischen 4 und 6 m und sind deshalb durch den massiven Welleneinfluss stark zerfallen. Dass man hier überhaupt noch etwas findet, ist auf das gleiche Phänomen zurückzuführen, wie bei der Entstehung der Riffs selbst. Mal sind die Wracks jahrzehntelang vom veränderlichen Sand bis auf verwitterte Spantenreste verschlungen und mal stehen sie da, von Strömungen wie durchgefegt und in voller Pracht.


Eines von diesen Wracks ist der "Eichensgler". Über seine Herkunft und über das Untergangsjahr ist nichts bekannt. Seinen Namen hat es wegen der extrem soliden Bauweise mit dicken Eichenplanken bekommen, die fast doppelt so dick, wie bei den anderen Wracks sind. Auffällig sind auch Daumendicken Kupfernägel, mit denen die teilweise 6 m lange Beplankung an den Spanten befestigt ist. Erhalten ist, im Grunde genommen, nur die Bodenschale mit der prominenten Ankerwinde und dem Kielschwein.


Der "Einmastsegler"

Länge über Alles - ca. 18 m

Grundtiefe - 6 m

Wie beim "Eichensegler" sind die Herkunft und die Hintergründe des Untergangs vom "Einmastsegler" unbekannt. Mit eine Länge von 18 m ist das Wrack auch nicht so groß. Allerdings fehlt hier der gesamte Bug. Dafür ist der Erhaltungsgrad der Schiffstruktur etwas besser, als bei den anderen Wracks am Puttgarden-Riff.


Der "Pflasterstein-Segler"

Länge über Alles - ca. 27 m

Grundtiefe - 6 m

Diesmal handelt es sich um einen Frachtsegler, der auf seinen letzten Reise eine Ladung von Pflastersteinen transportierte. Mit seinen 27 Metern ist es das größte Wrack am Puttgarden-Riff.


Der Granitsegler "Arnold"

Länge über Alles - ca. 18 m

Grundtiefe - 4 m

Der 20 m lange Frachtsegler "Arnold" wurde 1878 an der Ems gebaut. 1896 transportierte das Schiff eine Ladung von Granitsteinen von Schweden nach Deutschland, als es versucht hatte einem Sturm auszuweichen und dabei dem Pottgarden-Riff zu nahe kam. An diesem Wrack hatte ich 2011 meinen ersten Schnupper-Tauchgang gemacht: auf dem Meer vom Boot aus, mit einem Trockentauchanzug und mit Vollgesichtsmaske. So, wie es sich für den ersten Tauchgang im Leben eben gehört...


Quelle: Ingo Oppelt - "Wracktauchen, Die schönsten Tauchplätze der Ostsee"

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